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Waren Ihre Vorfahren Conversos und hatten sie einen jüdischen Nachnamen?

Waren Ihre Vorfahren Conversos und hatten sie einen jüdischen Nachnamen?

Gibt es in Ihrer Familie spanische Nachnamen, die möglicherweise einen konversen Ursprung haben könnten? Oder gab es in Ihrer katholisch-hispanischen Familie einmal seltsame Praktiken, die auf sephardische Wurzeln hindeuten könnten? In diesem Artikel befassen wir uns mit der geheimnisvollen und komplexen Identität der spanischen und portugiesischen Conversos und wie sie in Ihrem Stammbaum identifiziert werden können.

Wer waren die Conversos?

Das Wort converso bedeutet einfach »konvertiert«, wobei sich der Begriff im Allgemeinen auf Juden bezieht, die ab dem 14. Jahrhundert auf der iberischen Halbinsel zum Christentum übergingen.

Auf der iberischen Halbinsel lebte eine sehr bedeutsame jüdische Gemeinschaft, die bis in eine Zeit vor der römischen Invasion zurückreichte und mit der Vertreibung der Juden aus Spanien im Jahr 1492 endete. Im späten Mittelalter – insbesondere als Folge der schrecklichen Unruhen und Massenmorde von 1391 in der gesamten Region – konvertierten viele dort lebende jüdische Familien zum Christentum. Dies hatte mehrere Gründe:

  • Zwanghafte Konvertierung: Vor allem bei Unruhen und Massenmorden – die leider keine Seltenheit waren – wurden viele Juden vor die Wahl zwischen Konversion und Tod gestellt. In anderen Fällen wurde ihnen gar keine Wahl gelassen und sie wurden einfach gegen ihren Willen getauft. Und laut der damaligen katholischen Lehre (bis nach dem Zweiten Weltkrieg) musste eine Person, auch wenn sie gegen ihren Willen getauft wurde, fortan als Christ leben.
  • Freiwillige Konvertierung: Einige Juden haben sich aus freiem Willen für eine Konversion entschieden; vielleicht aus aufrichtigen religiösen Gründen – sprich, sie glaubten, dass das Christentum das Richtige sei – oder aus einer praktischen Erwägung heraus. Die Gesetze in Spanien und Portugal waren damals diskriminierend gegenüber Menschen jüdischen Glaubens, sodass man mit einer christlichen Identität größere soziale und finanzielle Chancen hatte.

Diese Neubekehrten waren als Conversos, »neue Christen« oder – abfällig – als Marranos bekannt, was »Schwein« bedeutet. Dieser Spitzname wurde verwendet, weil viele dieser neuen Christen Schweinefleisch aßen oder das Fleisch öffentlich zur Schau stellten, um zu zeigen, dass sie ihre jüdischen Traditionen (die den Verzehr von Schweinefleisch strikt untersagten) aufgegeben hatten.

Hinweis: Die Begriffe »Conversos«, »Kryptojuden«, »Marranos« und »Anusim« wurden zwar häufig als Synonym verwendet, haben aber nicht die gleiche Bedeutung.

  • Converso: Spanisch für »konvertieren«. Eine Person, die freiwillig oder unfreiwillig die Religion wechselte.
  • Marrano: Spanisch für »Schwein«. Ein Schimpfwort für einen Konvertiten.
  • Kryptojude: eine Person, die das Judentum heimlich praktiziert.
  • Anus: »Zwangsbekehrte« auf Hebräisch (»Anusim« im Plural). Eine Person, die zwangsweise konvertiert wurde.

Allerdings waren nicht alle Conversos unbedingt Kryptojuden: Es gab auch Konvertiten, die das Judentum nicht im Geheimen praktizierten. Genauso waren Kryptojuden nicht unbedingt Anusim, denn auch wenn sie das Judentum heimlich praktiziert haben, mussten sie nicht zum Übertritt gezwungen werden. Heute ist das Wort »Marrano« zu einem akzeptierten Synonym für »Konvertit« geworden, aber angesichts seiner beleidigenden Ursprünge ziehen es viele vor, dieses Wort zu meiden.

Bis heute sind sich die Historiker nicht einig, wie viele der Bekehrungen erzwungen und wie viele freiwillig waren. Unter Gelehrten gibt es sogar eine Debatte darüber, wie viele dieser Bekehrungen aufrichtig waren und wie viele nicht. Aufgrund der weiteren Ereignisse ist dies sehr schwer zu sagen – und damit kommen wir zur spanischen Inquisition.

Conversos und die spanische Inquisition

Die Institution der mittelalterlichen Inquisition existierte schon seit Jahrhunderten, bevor Königin Isabel I. und ihr Beichtvater, Don Tomás de Torquemada, 1478 die spanische Inquisition gründeten. Torquemada hat diese organisiert und legte klare Richtlinien fest. Dabei galten die von ihm eingeführten Verfahren im Vergleich zu früheren Vorgehensweisen als recht fortschrittlich und human, da die Folter, die damals als wirksames Mittel galt, um ein aufrichtiges Geständnis zu erzwingen, von der spanischen Inquisition nur selten angewendet wurde.

Prozession von Verurteilten aus der Inquisition in Lissabon
Prozession von Verurteilten aus der Inquisition in Lissabon

Nichtsdestotrotz führte die Inquisition in den nächsten Jahrhunderten eine Terrorherrschaft in Spanien, und die Conversos waren unverhältnismäßig häufig betroffen. Offiziell sollte die Inquisition alle Formen der Ketzerei unter den Christen ausrotten, doch stattdessen konzentrierte sie sich wie besessen auf ihre sogenannte »Judaisierung«: das Praktizieren jüdischer Traditionen und Bräuche trotz des christlichen Glaubens. Die Inquisition bewahrte akribische Gerichtsdokumente auf, die davon erzählen, wie viele Conversos das Judentum im Geheimen praktizierten: Sie zündeten Sabbatkerzen an versteckten Orten an, hielten sich an die jüdischen Speisegesetze, feierten jüdische Feiertage und hielten gemeinsam geheime Gebetsgottesdienste ab.

Wie verbreitet war das Krypto-Judentum?

Aber haben sich diese Dinge tatsächlich ereignet, oder waren sie nur ein Hirngespinst der Zeugen und Inquisitoren?

Dies ist ein Thema, das unter den Gelehrten der damaligen Zeit heiß diskutiert wurde. Einige argumentieren, dass der Krypto-Judaismus sehr weit verbreitet war und viele Juden ihr Leben riskierten, um an ihren jüdischen Praktiken und ihrem Glauben festzuhalten. Andere behaupten, dass der Krypto-Judaismus vor allem eine Erfindung der Inquisition gewesen sei und die strenge Verfolgung der Conversos nichts anderes als Antisemitismus war, der sich als religiöse Frömmigkeit ausgab.

Befürworter des letztgenannten Arguments weisen darauf hin, dass jüdische Familien, die zum Christentum konvertierten und endlich wieder zuvor verwehrte Möglichkeiten nutzen durften, oft sehr schnell in den Reihen der christlichen Gesellschaft aufgestiegen sind. Sie übernahmen zum Beispiel prominente Positionen in der Kirche und in der lokalen Führung, was zu wachsendem Unmut unter den »alten Christen« führte, die mit der neuen Konkurrenz nicht mithalten konnten. Als dann die spanische Inquisition eingeführt wurde, war es für diese »alten Christen« dann überaus nahelegend, die Aufrichtigkeit der »neuen Christen« anzuzweifeln. Die Vorgehensweise der Inquisition bot den Menschen einen Anreiz, über ihre Nachbarn zu lügen: Zeugen durften der Inquisition anonym und ohne persönliches Risiko »Tipps« geben, ohne dass es Konsequenzen für eine Falschaussage gab. Daher kann es sein, dass viele der Geschichten über diverse geheime jüdische Praktiken nur eine reine Erfindung von eifersüchtigen oder rachsüchtigen Nachbarn waren.

Andererseits gibt es auch zahlreiche historische Belege dafür, dass einige Conversos eng mit ihrer jüdischen Identität und ihren Traditionen verbunden blieben. Es gibt viele Berichte über Converso-Familien, die aus spanischen und portugiesischen Gebieten wegzogen und sofort ihre jüdische Identität und Lebensweise wieder aufnahmen. Ein weiteres historisches Beispiel ist der Siddur de Los Conversos Catalanos, ein Gebetbuch aus dem 15. Jahrhundert, das versteckt im alten jüdischen Viertel von Barcelona gefunden wurde. Die einst blühende jüdische Gemeinde Barcelonas wurde bei den Unruhen von 1391 zerstört und alle Überlebenden traten zum Christentum über. Das Gebetbuch, das in altem Katalanisch und Hebräisch verfasst ist, zeigt jedoch, dass der jüdische Gebetsdienst immer noch abgehalten wurde – und das in einem solchen Ausmaß, dass das Bedürfnis bestand, ihn für künftige Generationen in Form eines niedergeschriebenen Gebetsbuchs zu bewahren. Dies war ein großes Risiko, denn ein schriftliches Dokument wäre – wenn es entdeckt worden wäre – ein vernichtendes Beweismittel für die Inquisition gewesen.

Illustrativ: Seite aus der Haggada von Barcelona, einem jüdischen heiligen Buch aus Katalonien vom 14. Jahrhundert
Illustrativ: Seite aus der Haggada von Barcelona, einem jüdischen heiligen Buch aus Katalonien vom 14. Jahrhundert

Es scheint also, dass zumindest einige Conversos ihrer jüdischen Identität und ihrem Glauben treu geblieben sind und trotz der Risiken im Geheimen weiterhin ihre Religion ausübten. Die Antwort auf die Frage, wie weit verbreitet das Phänomen des Krypto-Judentums war, liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen den beiden prominenten Gelehrtenmeinungen.

Waren Ihre Vorfahren Conversos?

Wenn Sie Wurzeln in Spanien und Portugal haben, stehen die Chancen gut, dass zumindest einige Ihrer Vorfahren jüdische Wurzeln hatten.

Eine genetische Untersuchung aus dem Jahr 2008 ergab, dass fast 20% der männlichen Bevölkerung auf der iberischen Halbinsel sephardisch-jüdischer Abstammung waren. Eine weitere Untersuchung aus dem Jahr 2018 ergab, dass auch Lateinamerikaner offenbar eine beträchtliche Menge an sephardisch-jüdischer DNA haben. Wenn man bedenkt, dass diese Konversionen vor 500-600 Jahren stattfanden, die Zahl der Vorfahren mit jeder Generation exponentiell ansteigt und es vor den Konversionen und Vertreibungen eine sehr bedeutende jüdische Bevölkerung in Spanien gab, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass zumindest einige dieser Vorfahren einen jüdischen Hintergrund hatten.

Nachfolgend sind einige Beispiele dafür, wie Sie Hinweise auf Converso-Wurzeln in der eigenen Familie finden können.

Familiennamen von Conversos – Jüdische Nachnamen?

Als die portugiesische und spanische Regierung vor kurzem den Nachkommen der iberischen Halbinsel vertriebenen Juden die Staatsbürgerschaft anboten, orientierte man sich bei der Antragsstellung stark an üblichen sephardischen jüdischen Nachnamen.

In einer kürzlich von Dr. Mordechai Nelken und der Unión Sefardi Mundial durchgeführten Studie wurden 12 Familiennamen identifiziert, die in spanischsprachigen Ländern häufig vorkommen und wahrscheinlich jüdischen oder konvertierten Ursprungs sind:

  • Aliba
  • Castro
  • Costa
  • Dorán
  • Espinoza
  • Ferrera
  • León
  • Medina
  • Nevarro
  • Rojas
  • Silva
  • Salón

Darüber hinaus werden die folgenden Namen der Insel Mallorca mit der Gemeinschaft der xuetas (katalanisch für »Marranos«) in Verbindung gebracht, die durch eine Kombination aus Verfolgung und sozialem Zusammenhalt über die Jahrhunderte hinweg relativ intakt geblieben ist:

  • Aguiló
  • Bonnin
  • Cortès
  • Fortesa
  • Fuster
  • Martí
  • Miró
  • Picó
  • Pinya/Piña
  • Pomar
  • Segura
  • Tarongí
  • Valentí
  • Valleriola
  • Valls

Im Internet gibt es vermutlich viele umfangreiche Namenslisten, die in den Aufzeichnungen der Inquisition als Namen von Personen identifiziert wurden, die des Judentums beschuldigt worden sind, sowie Namen, die von Gelehrten mit zum Christentum Konvertierten in Verbindung gebracht werden.

Dabei sollte man jedoch beachten, dass viele dieser Namen sehr häufig vorkommen und ein Nachname, der mit Conversos in Verbindung gebracht werden kann, kein Beweis für eine jüdische Herkunft ist.

Kryptojüdische Traditionen?

In hispanischen und lateinamerikanischen Gemeinschaften gibt es verschiedene Bräuche, die mit einer kryptojüdischen Identität in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Das Anzünden von Kerzen am Freitagabend, insbesondere an einem geheimen Ort
  • Trennen von Milch und Fleisch
  • Trennen und Verbrennen eines kleinen Teigstücks vor dem Backen
  • Gerichte, die auf eine bestimmte Art und Weise zubereitet werden, insbesondere mit Olivenöl anstelle von Schmalz
  • Beim Betreten einer Kirche seltsame Worte oder Sätze sagen
  • Eier auf Blutflecken untersuchen
  • Besondere Beachtung für das Fest der Heiligen Esther

Manche glauben, dass diese Bräuche über Generationen weitergegeben wurden, oft von der Mutter an die Tochter, mit dem Ziel, die jüdische Identität der Familie zu bewahren. Im Laufe der Jahrhunderte könnte ihre Bedeutung jedoch verloren gegangen sein.

Außerdem können Traditionen wie diese in einigen Gemeinden einfach häufiger aufgetreten sein, weil Nachbarn, die keine Conversos waren, einfach das nachmachten, was sie bei ihren Converso-Freunden gesehen haben. Im Laufe der Zeit haben sich viele Converso-Familien assimiliert und in die lokale Bevölkerung eingeheiratet, was vermutlich ebenfalls zur Verbreitung dieser Traditionen beitrug.

DNA-Test zur Feststellung von Converso-Wurzeln?

Viele Menschen, die glauben, dass ihre Vorfahren Conversos gewesen sein könnten, machen zur Bestätigung einen DNA-Test.

Um jedoch das Ergebnis verstehen zu können, ist es wichtig, die Grenzen von DNA-Tests zur Bestimmung der ethnischen Zugehörigkeit zu berücksichtigen. DNA-Schätzungen zur ethnischen Zugehörigkeit beruhen auf Gründerpopulationen – das sind Personengruppen, die ihre Abstammung über mehrere Generationen bis zu dem Ort zurückverfolgen können, an dem sie heute leben. Diese DNA wird dann mit deren DNA verglichen, wobei die Schätzung auf den Elementen basiert, die Sie mit diesen Populationen teilen. Klicken Sie hier und erfahren Sie mehr darüber, wie MyHeritage Ihre Ethnizität berechnet.

Allerdings ist auch zu beachten, dass es eine Grenze gibt, wie weit man seine Wurzeln zurückverfolgen kann. In der Regel können Gründerpopulationen ihre Wurzeln 100-200 Jahre zurückverfolgen, manchmal auch etwas weiter. Die Schätzungen der ethnischen Zugehörigkeit vermitteln daher ein Bild davon, wo Ihre Vorfahren vor ein paar hundert Jahren wahrscheinlich ansässig waren – jedoch nicht so weit zurück wie das 14. oder 15. Jahrhundert.

U.S. Genealogie-Beraterin Schelly Talalay Dardashti von MyHeritage rät daher zu ethnischen Kategorien, die auf jüdische Vorfahren hinweisen, die Spanien zwischen 1391 und 1492 verließen. Diese Ergebnisse erhalten Sie mit einem MyHeritage DNA-Test, die folgende Migrationsrouten verfolgt:

  • Iberisch
  • Griechisch und Süditalienisch
  • Italienisch
  • Sardisch
  • Balkan
  • Westasiatisch
  • Mittlerer Osten

Und natürlich können sephardische Vorfahren auch eine DNA mit den folgenden jüdischen ethnischen Gruppen geteilt haben:

  • Nordafrikanisch – Sephardisch jüdisch
  • Aschkenasisches Judentum
  • Mizrachi-Juden – Iraner/Iraker

Aber auch hier gilt: Obwohl diese Ergebnisse einige Hinweise darauf geben können, dass Sie Converso-Erben sind, sind sie keineswegs ein endgültiger Beweis.

Die Converso-Ahnenforschung

Die einzige wirklich zuverlässige Methode zur Feststellung, ob Ihre Vorfahren Conversos waren, besteht darin, Ihre Genealogie bis zu den Vorfahren der Conversos zurückzuverfolgen.

Die schlechte Nachricht ist: Das ist extrem schwierig. Nicht nur, weil die Genealogie einer Person mehr als 20 Generationen zurückverfolgt werden muss, sondern auch, weil Converso-Familien besondere Anstrengungen unternommen haben, ihre »neue christliche« Herkunft zu verschleiern und möglicherweise schwer auffindbar zu sein, um eine Verfolgung zu vermeiden!

Die gute Nachricht ist: Es ist nicht unmöglich – und einige haben es tatsächlich geschafft. Eine Person, die ihre mütterliche Linie bis zu ihren Converso-Vorfahren zurückzuverfolgen konnte, ist die renommierte Genealogin und preisgekrönte Autorin Genie Milgrom, die in Kuba geboren wurde und heute in den USA lebt. Genie Milgrom hat mehrere Bücher geschrieben, in denen sie sowohl über ihre eigenen Forschungen als auch Ressourcen berichtet, die auch Sie anwenden können – darunter How I Found My 15 Grandmothers (erhältlich in Englisch und Spanisch).

Es gab auch mehrere Hinweise, die Genie bei der Suche nach der Herkunft ihrer Converso-Familie halfen:

  • Einige mysteriöse Erbstücke ihrer sehr katholischen Großmutter hatten jüdische Symbole
  • Bestimmte Rezepte und seltsame Traditionen rund ums Essen erinnerten verdächtig an jüdische Bräuche
  • Ein Stammbaum voller Cousins und Cousinen, die andere Cousins und Cousinen heirateten, um das jüdische Erbe innerhalb der Familie zu bewahren

Schließlich gelang es ihr, ihre mütterliche Linie bis zu einigen Vorfahren zurückzuverfolgen, die in den Akten der portugiesischen Inquisition als Ketzer geführt, für schuldig befunden und wegen »Judaisierung« auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Dies dauerte jedoch Jahre und erforderte die Dienste eines professionellen Forschers in Spanien. Wenn Ihnen die Suche nach Ihren Converso-Wurzeln ernst ist, ist die Beauftragung eines Profis vielleicht die beste Option.

Wenn Ihre Vorfahren Conversos waren, sind Sie dann jüdisch?

Die Frage, was einen Menschen zu einem Juden macht, ist unabhängig von der Frage der Converso-Identität, trotz zahlreicher Kontroversen.

Das Judentum ist insofern einzigartig, als dass es sowohl eine Ethnie als auch eine Religion ist. Jemand, der in einer nichtjüdischen Familie geboren wurde, aber zum Judentum konvertiert, wird von der Gemeinschaft als vollwertiger Jude betrachtet, unabhängig von seiner ethnischen Herkunft. Aber auch jemand, der als Jude geboren wurde und zu einer anderen Religion konvertiert, wird von den meisten jüdischen Gemeinden als Jude betrachtet.

Noch komplizierter wird es, wenn man bedenkt, dass es in der jüdischen Welt viele verschiedene Stufen der Einhaltung von Vorschriften gibt. Die einzelnen Gemeinschaften haben unterschiedliche Ansichten, ab wann eine Person als jüdisch angesehen wird. So betrachten orthodoxe Juden eine Person zum Beispiel nur dann als vollwertig jüdisch, wenn sie von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder sich einer Konversion unterzogen hat, die nach strengen orthodoxen Standards durchgeführt wurde. Reformjuden hingegen betrachten eine Person als jüdisch, wenn sie von einem jüdischen Elternteil (Vater oder Mutter) geboren wurde oder sich einer Konversion unterzogen hat, die nach einem liberaleren Ansatz durchgeführt wurde.

Wenn Sie einen Converso-Vorfahren haben, bedeutet das also, dass Sie jüdische Wurzeln haben. Viele jüdische Menschen werden Sie jedoch nicht für jüdisch halten, vor allem, wenn Sie an eine andere Religion glauben.

Manche Menschen sehen die Entdeckung ihrer jüdischen Wurzeln als eine Gelegenheit, sich mit der Facette dieser Identität zu verbinden und mehr über die jüdische Kultur zu erfahren. Andere sehen die Entdeckung als Katalysator, um sich aktiver in die globale jüdische Gemeinschaft einzubringen – und vielleicht sogar zum Judentum zu konvertieren. Wie auch immer Sie mit den Informationen umgehen, denken Sie daran, einen respektvollen Umgang gegenüber den bestehenden jüdischen Gemeinschaften zu pflegen, die die jüdische Kultur im Laufe der Geschichte nach außen getragen hat… auch wenn sie oft einen hohen Preis dafür zahlen mussten.

Haben Sie einen der oben aufgeführten Nachnamen oder Merkmale, die auf das Profil passen? Beginnen Sie mit Ihrer Forschung, indem Sie Ihre spanischen Vorfahren in den historischen Aufzeichnungen von MyHeritage nachschlagen.

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