Nachdem Sie Ihre DNA-Ethnizitätsschätzung von MyHeritage erhalten haben, fragen Sie sich vielleicht: Wie weit reichen diese Ergebnisse zurück? Und wie zuverlässig sind sie?
In diesem Artikel besprechen wir, was diese Ethnizitätsberichte Ihnen wirklich darüber sagen, woher Ihre Vorfahren stammen.
Wie weit reicht die Schätzung der ethnischen Herkunft zurück?
Ethnizitätsschätzungen werden auf der Grundlage von Gründerpopulationen berechnet, die ihre Wurzeln bis zu einem bestimmten Ort oder einer ethnischen Gruppe zurückverfolgen können, die 6-15 Generationen oder etwa 100-400 Jahre alt sind. In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, wie MyHeritage ethnische Zugehörigkeiten auf der Grundlage von DNA schätzt.
Wenn Sie Ihre genetischen Gruppen überprüfen, werden Sie feststellen, dass die Gruppen-Zeitleiste unterhalb der Karte bis zum Jahr 1600 zurückreicht. Die Wärmekarte zeigt die Konzentrationen von Menschen, die dieser Gruppe um das Jahr 1600 angehören, und zeigt Ihnen, wo Ihre Vorfahren wahrscheinlich vor etwa 400 Jahren gelebt haben.
Warum bietet MyHeritage keine Haplogruppen an?
Der MyHeritage-DNA-Test ist ein autosomaler Test, und Haplogruppen können nur durch Tests der mitochondrialen DNA (mtDNA) und des Y-Chromosoms (Y-DNA) ermittelt werden. Haplogruppen sind Kombinationen einzigartiger genetischer Sequenzen, die in der Regel gemeinsam von einem Elternteil vererbt werden. Da sowohl die mtDNA als auch die Y-DNA mehr oder weniger unverändert von der mütterlichen oder väterlichen Linie vererbt werden, werden diese Sequenzen oder Haplotypen auch mehr oder weniger unverändert von der Mutter an das Kind (im Falle der mtDNA) oder vom Vater an den Sohn (im Falle der Y-DNA) weitergegeben. Aus diesem Grund können Haplogruppen Informationen liefern, die Hunderttausende von Jahren zurückreichen.
Autosomale DNA hingegen wird in zufälligen Kombinationen von beiden Elternteilen vererbt, was bedeutet, dass die DNA eines bestimmten Vorfahren von Generation zu Generation vermischt und verwässert wird. Anstatt also Ihre DNA mit der eines einzigen gemeinsamen Vorfahren zu vergleichen, vergleicht die autosomale Ethnizitätsschätzung Ihre DNA mit der einer Gründerpopulation: einer Gruppe von Menschen, die nachweislich über mindestens sechs Generationen in einer bestimmten Region oder ethnischen Gruppe zurückgehen. Ihre Ethnizitätsschätzung basiert darauf, wie sehr Ihre DNA der DNA der Menschen in diesen Gruppen ähnlich ist.
Haplogruppen können Sie zwar potenziell viel weiter zurückführen als autosomale DNA-Ergebnisse, aber sie können Ihnen nur sagen, woher eine bestimmte Linie von Vorfahren stammt. Wenn Ihr Ziel darin besteht, ein breiteres Verständnis Ihrer Herkunft und Ihrer einzigartigen Mischung von Ursprüngen von beiden Seiten Ihrer Familie zu erlangen, wird ein autosomaler DNA-Test wie der MyHeritage-Test mehr relevante Informationen liefern. Außerdem sind die Ergebnisse der DNA-Ethnizität am zuverlässigsten, wenn sie mit genealogischen Informationen kombiniert werden, und autosomale DNA-Tests sind die beste Art von Tests für die genealogische Forschung – wie wir weiter unten erklären werden.
Sind die MyHeritage DNA-Testergebnisse zuverlässig?
Der MyHeritage DNA-Test ist äußerst genau und zuverlässig bei der Identifizierung von DNA-Übereinstimmungen. Die Ethnizitätsschätzung liefert für die meisten Menschen sehr genaue Ergebnisse, aber es ist immer noch nur eine Schätzung und muss im Kontext und unter Berücksichtigung der ihr innewohnenden Einschränkungen betrachtet werden.
Letztendlich ist der genaueste Weg, Ihre Herkunft zu bestimmen, eine solide genealogische Forschung – und der DNA-Abgleich ist dabei wichtiger als die Ethnizitätsschätzung. Der DNA-Abgleich hilft Ihnen, Beziehungen zu Verwandten zu bestätigen, die Sie kennen, und Verwandte zu finden, die Sie vielleicht noch nicht kennen. Nehmen wir zum Beispiel an, Ihre Ethnizitätsschätzung besagt, dass Sie zu 15 % skandinavisch sind, und Sie haben noch nie von skandinavischen Vorfahren gehört. Durch DNA-Matching können Sie vielleicht einen Cousin zweiten Grades finden, der nachweisen kann, dass der Urgroßvater, den Sie gemeinsam haben, aus Skandinavien stammt.
Dies ist ein weiterer Grund, warum der autosomale DNA-Test im Allgemeinen nützlicher ist als mtDNA- und Y-DNA-Tests, um Ihre Herkunft zu verstehen. Mit einem mtDNA- oder Y-DNA-Test hätten Sie im obigen Beispiel nur dann mit Ihrem Cousin zweiten Grades übereingestimmt, wenn Sie beide eine ununterbrochene mütterliche oder väterliche Linie hätten, die auf denselben Vorfahren zurückgeht. Das schränkt Ihre Chancen auf die Entdeckung wichtiger Verbindungen erheblich ein. Klicken Sie hier, um mehr über das Verfolgen Ihrer mütterlichen und väterlichen Linien mit MyHeritage DNA zu erfahren.
