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Kinder und Jugendliche für die Familienforschung begeistern

Timo Kracke

Kinder und Jugendliche für die Familienforschung begeistern

Genealogie, Ahnenforschung, Familienforschung oder auch Familiengeschichtsforschung – alles dreht sich um die Familiengeschichte! Viele, die sich mit der Erforschung ihrer Familie beschäftigen, können bestätigen, dass es eine spannende Angelegenheit ist. Dabei geht es nicht nur um die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und der Suche nach den Vorfahren, es geht unter anderem auch um die Erforschung der Lebensumstände der damaligen Zeit und eine sinnvolle Dokumentation.

Wie in vielen Bereichen wünscht man sich interessierten und engagierten Nachwuchs. Gerade das Hobby Genealogie ist vielerorts immer noch als Rentner-Hobby abgestempelt und benötigt dringend junge Menschen in seinen Reihen.
In welchem Alter am sinnvollsten begonnen wird, Kinder & Jugendliche für die Genealogie zu interessieren, ist stark abhängig vom Kind und vom Umfeld. Somit kann es einerseits richtig sein, bereits im Kindergartenalter erste Grundsteine zu legen, während es andererseits sinnvoller ist, erst in Grundschule oder Mittelstufe das Interesse zu wecken.

Viele gute Ideen, Kinder & Jugendliche für die Genealogie zu interessieren, bleiben leider beim guten Vorsatz stecken. Das Projekt „die Familienforscher“ hat es sich zur Aufgabe gemacht hierzu Ideen, Informationen, Konzepte, Vorlagen, Quellen, Literatur, Videos, Ausflugshinweise und Rückblicke über vorhandene Projekte zusammen zu stellen.

Die eigene Reise zu den Vorfahren

Wenn Eltern oder Großeltern gerne mit den eigenen Nachkommen auf die Reise ihrer Vorfahren gehen wollen, gibt es schon viele einfache Ideen wie dies zu Hause umzusetzen ist.

Im Laufe der Geschichte ist die Familie einem steten Wandel unterworfen. Früher bestand sie aus Vater, Mutter, Kind. Der Familienname war selbstverständlich der des Mannes, und Scheidungen gab es höchst selten. Heutzutage sind Trennungskinder Teil der Normalität, gleichgeschlechtliche Partnerschaften keine Seltenheit, und ein Ehepaar kann verschiedene Familiennamen oder den der Frau haben. Umso wichtiger ist es an dieser Stelle, die Bedeutung der Familie für die heranwachsende Generation nicht zu unterschätzen, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen und miteinander ins Gespräch zu kommen natürlich zu bleiben. Wir machen an dieser Stelle einen Anfang.

Kinder als „Familiendetektive“

Nehmen sie sich Zeit und zeigen Sie alte Gegenstände, Bücher und Fotos und erzählen Sie Geschichten dazu. Kinder lieben Geschichten, sie müssen aber lebendig und spannend sein, damit sie im Gedächtnis haften bleiben.

Stellen Sie Vergleiche zwischen früher und heute an, z.B. Schule, Spiele, Kleidung, Arbeit, Jahresfeiern. Richten Sie ein „Familienmuseum“ ein. Das ist eine Sammlung von Erinnerungsstücken, z.B. Bilder, Spielzeuge, Poesiealben, Schmuck, Briefe, Haarlocke, Füller und versehen Sie alles mit den Namen der Besitzer.

Eine weitere Idee ist eine „Ahnengalerie“ einzurichten. Das ist eine Sammlung von Urkunden, Fotos, Stammbücher, Pässe, Landkarten, Portraits. Durch Interviews können Kinder hilfreiche Informationen der Familienmitglieder sammeln. Es macht Spaß, so eine „Familienstatistik“ anzufertigen.

Gehen Sie mit Ihren Kindern oder Enkeln in Bibliotheken, Museen und Archive! Begeben Sie sich auf „Spurensuche“ und besuchen Orte, an denen die Vorfahren lebten, z.B. Haus, Schule, Arbeitsstelle, Kirche, Friedhof.

Malen, Zeichnen, Schrift erlernen oder den eigenen Stammbaum erstellen

Auch für die ganz jungen Familienforscher gibt es schon erste Schritte sich mit der Familiengeschichte zu beschäftigen. Ob es einfache Ausmalbilder, Fehlersuchbilder oder einen Stammbaum zum Ausmalen und beschriften geht. Ab dem Vorschulalter können sich Kinder auch mit der alten deutschen Schrift, Sütterlin oder dem beschriften einer Ahnentafel beschäftigen.

Entsprechende Vorlagen dazu finden sich hier.

Familien-Memory

Das beliebte Kinderspiel Memory kennt wohl so ziemlich jede Familie. Ein Familien-Memory kann dafür eingesetzt werden, auch kleinen Kindern die Zusammengehörigkeit von Großeltern, Onkel und Tanten oder auch Cousinen zu verdeutlichen.
Man kann aus Familienbildern entsprechende Spielkarten herstellen. Prinzipiell wird dann nach der bekannten Memory Regel gespielt. Allerdings kann man verschiedene Abwandlungen machen:

  • Partner-Paare (Oma & Opa, Mama & Papa, Geschwister, Onkel & Tante)
  • Bilder von den Familienmitgliedern heute und als Kind
  • Erweitert: alle Karten einer Familie müssen gefunden werden

Die Großeltern interviewen

Die sogenannten Digital Natives von heute sind mit den neuen Medien bestens vertraut. Das Smartphone ist ein ständiger Begleiter. Warum nicht genau das Medium der jungen Generation nutzen?

Die Aufgabe könnte zum Beispiel lauten, ein Video-Interview mit Oma oder Opa zu machen. Das Smartphone kann dabei gute Dienste leisten und der Fragenkatalog kann auch bei der Oma viele Erinnerungen hervorrufen, über die die beiden sonst nicht gesprochen hätten. Neben der tollen Zeit, die beide vermutlich zusammen haben, wird auch für die Familie ein unschätzbares Zeitdokument erschaffen, das sich sicherlich auch kommende Generationen noch gerne ansehen werden.

Video-Projekt

Videos sind in Zeiten von YouTube und TikTok das Medium der Jugendlichen. Eine Aufgabe könnte sein aus vorhandenen Bildern, Geschichten, Sprüchen und Musik, Video-Clips zu erstellen. Mit dem Smartphone und geeigneten Apps können die Kids schnell etwas Ansprechendes erstellen. Mit der Vorgabe z.B. Bilder aus dem Ort der Vorfahren oder historische Fakten aus der Zeit in dem Video zu integrieren besteht gleichzeitig die Vorgabe etwas selbst zu erforschen und somit den Forschergeistern der Kinder anzusprechen und mit etwas Glück sogar langfristig Interesse an der Geschichte zu wecken.

Die hier genannten Beispiele sind oftmals mit einfachen Mitteln, die im Haushalt bereits vorhanden sind zu realisieren. Darüber hinaus gib es bereits fertige Spiele zu kaufen die sich genau mit dem Aspekt beschäftigen alle Generationen zusammen zu bringen und sich über Familiengeheimnisse oder Fakten über sich selbst und die eigene Familie zu beschäftigen. Fragen sie in einer Spielwarenhandlung einfach nach oder suchen sie bei online Versandhandel nach „Familie Spiel“ und finden bereits einige Möglichkeiten.

die Familienforscher

Das Projekt „die Familienforscher“ richtet sich mit den gesammelten Unterlagen und Ideen an Erzieher, Lehrer, Familien und Vereine. Es will seinen Beitrag dazu leisten, das Hobby Genealogie auch für jüngere Generationen interessant zu machen. Natürlich ist diese Website kein Projekt, das heute steht und sich nicht weiterentwickelt. Man freut sich auf Kontakte und auf Rückmeldungen, um die Sammlung zu komplettieren und hoffentlich ein dauerhafter Begleiter für alle zu sein, die Genealogie für Kinder & Jugendliche interessant gestalten wollen.

Besuchen Sie die Projekt-Seiten auf www.familienforscher.info für weitere Informationen und Anregungen.

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